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Sing a song in der Presse

Sing a Song in concert

Unter diesem Titel präsentierte die erst im Januar 1999 ins Leben gerufene Chorgemeinschaft in der Neckarhalle in Obrigheim ein Konzert mit einer bunten Programmmischung aus Gospel-, Rock-, Pop-, Film- und Musicalmelodien, aber auch deutschen Volksliedern.

Weit über eintausend Menschen waren zu diesem ersten Konzert des Chores unter der Leitung von Karlfried Olbert gekommen und wurden mit einem Musikerlebnis der Extraklasse belohnt. In seiner Begrüßung empfahl Chorsprecher Freddy Haberstroh den Zuhörern vergeblich, die ersten Beiträge mit geschlossenen Augen träumend zu genießen. Denn Chorleiter Olbert hatte mit dem Gospel Heaven is a wonderful place einen sowohl die rund einhundert Sängerinnen und Sänger als auch das Publikum mitreißenden und begeisternden Auftakt gewählt. Begleitet von einer bei allen Anforderungen sicher agierenden Band mit ihrem Leader Walter Pöschl (Keyboard), Wolfram Rinderle (Gitarre), Horst Beck ( E-Bass und Kontrabass) sowie Axel Strein (Schlagzeug) hatte sich der Chor mit diesem stark rhythmischen Eingangssong sofort die Sympathien der Zuhörer erworben.

Mit dem ruhigen und eindrucksstark vorgetragenen Can´t help falling in love, einer von Elvis Presley zuerst gesungenen Filmmelodie, zeigte der Chor, dass er auch solche plötzlichen Gegensätze zwischen zwei Beiträgen spielend und flexibel meistern kann. The rose, ein Lied, das auffordert, die positiven Lebensaspekte höher als die negativen zu werten, wurde vom Chor und der Solistin Nadine Müller unter sicherer aber zurückhaltender Führung des Dirigenten dynamisch ausgefeilt dargeboten.

In California dreaming merkte man den Sängerinnen und Sängern ihre Freude am Singen deutlich an, als sie das Stück rhythmisch unterstützt von der sehr gut instrumentierten Bandbegleitung mitreißend darboten. Als Solist auf der Querflöte zeichnete sich Holger Noe aus. Love is blue handelt zwar von einer enttäuschten Liebe, was sich jedoch keineswegs auf das Publikum bezog, das sich mit viel Beifall für das Lied bedankte, in dem vor allem die klaren und gut verständlich singenden Sopranstimmen zu überzeugen wussten.

Dass Greensleeves ein Lieblingslied des Dirigenten Olbert ist, merkte man an der Tatsache, dass Sängerinnen und Sänger ihr ganzes Können bei dieser Darbietung aufbrachten. An der Piccoloflöte brillierte dabei Holger Noe. Auch das nachfolgende englische Volkslied Scarborough Fair wurde mit seinen teilweise problematischen Harmonien in einer ungewöhnlichen Mollskala vom Chor perfekt gemeistert, der dabei durch eine sehr authentisch dargebrachte Gitarrenbegleitung von Wolfram Rinderle unterstützt wurde. Wahre Begeisterungsstürme löste das sehr rhythmisch aufgeführte Eight days a week aus und war somit eine echte Werbung für einen Chorgesang, der auch junge Leute als Sänger und Zuhörer begeistern kann.

Für die sologesungenen Popsongs Perfect und Saving all my love for you erntete Nadine Müller, eine 19-jährige Popsopranistin, verdienten Beifall.

In Tears in heaven zeichnete sich der Gitarrist Wolfram Rinderle aus, weil er den Chor so meisterlich begleitete, dass man meinen konnte, den wegen des Todes seines Sohnes traurigen Eric Clapton original spielen zu hören. Sichtlich erleichtert nahm Rinderle nach dieser Extraleistung den Dank des Publikums und des Dirigenten entgegen. Mit Sailing, das mit volltönendem Chorsatz und den Solisten Nadine Müller und Holger Noe abwechslungsreich gestaltet und von der Band dezent aber souverän begleitet wurde, wurde das Programm fortgesetzt, bevor mit dem mitreißend dargebotenen Barbar`Ann , einem Song, mit dem die Beach Boys in den 70er Jahren die Hitparade erstürmten, der erste Programmblock beendet war.

Nach der Pause warteten Chor und Chorleiter mit zwei - wie alle anderen Lieder auch - von Olbert bearbeiteten deutschen Volksliedern auf. Diszipliniert dem Dirigenten folgend bot der Chor das bekannte Auf einem Baum ein Kuckuck saß in lustiger, aber perfekter Art dar und erhielt brausenden Beifall. Als Spielszene wurde das Lied Es hatt´ein Bauer ein schönes Weib aufgeführt. Manuela Weilguni, Jürgen Wagner und Holger Noe übernahmen darin die Rollen der allseits (mindestens jedoch seit 1795, als sie zum ersten Mal aufgeschrieben wurde) bekannten Dreiecksgeschichte.

Mit Somewhere aus dem Musical Westside Story stellte der Chor erneut sein Können unter Beweis, das er mit ausgefeilter Dynamik vom zartesten Pianissimo bis hin zum volltönenden Chor der hundert Stimmen zu Gehör brachte.

Mit den Solobeiträgen Maria aus dem gleichen Musical und dem durch Frank Sinatra bekannten Theme from New York, New York war Holger Noe und mit Du allein Nadine Müller zu hören. Begleitet wurden die beiden jungen Sänger von Walter Pöschl und Wolfram Rinderle an 2 Keyboards.

Dass der letzte Teil dieses wirklich gelungenen ersten Konzerts des Chores Sing a Song zum Höhepunkt wurde, lag neben darin erklingenden Liedern sicher auch am Outfit, mit dem sich die Sängerinnen und Sänger auf der großen Bühne zeigten. Flower-Power war angesagt bei den nun folgenden Liedern aus dem bekannten Antikriegsmusical Hair. Das bunte Bild, das der Chor dabei abgab, rundete die gute Darbietung des Liedes Aquarius ab. Mit Easy to be hard gab erneut Nadine Müller eine Kostprobe ihres Könnens, bevor der Chor mit Good morning starshine, 3500 (Solopart Holger Noe) und Let the sunshine in eine perfekte Gesangsshow auf die Bühne zauberte.

Nicht enden wollender Beifall dankte den Musikern, die unter der Leitung von Karlfried Olbert dem Publikum einen wunderschönen musikalischen Abend geboten hatten. Wahre standing ovations erzwangen eine wie die anderen Darbietungen auch perfekt gestaltete Zugabe. Das getragene Abendlied Abend wird es wieder wurde unversehens von den Rhythmen des Liedes Good night, sweetheart abgelöst, bevor der Chor seinem Naturell entsprechend mit den mitreißenden Klängen von Barbar`Ann die Zuhörer zu wahren Beifallsstürmen animierte und so eine weitere Zugabe herausforderte.

Freddy Haberstroh dankte den Musikern der Band und den Gesangssolisten, ferner Elly Metzger und Alexandra Mitmesser für die Programmgestaltung und andere für das Gelingen des Abends notwendige Vorarbeiten. Vor allem aber galt sein Dank und der des Publikums dem gesamtverantwortlichen Leiter dieses einmaligen Konzerts, dem Leiter des Chores Sing a Song Karlfried Olbert.

Claus-Peter Jordan