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Presse Jubiläumskonzert des
"Liederkranz" Breitenbronn
Sing a song in der
Presse
Chorgesang in beeindruckender
Vielfalt
Jubiläumskonzert des Gesangvereins "Liederkranz" Breitenbronn setzte
Zeichen - Vier Chöre der Extraklasse
von Georg Schieck
Aglasterhausen. " Von Bach bis Beatles" lautete das Motto füir das
Jubiläumskonzert des Gesangvereins "Liederkranz " Breitenbronn, das zahlreiche
Zuhörer in der Festhalle Aglasterhausen als ein Konzert der Extraklasse erlebten. Um die
vielen Facetten des Chorgesangs aufzu- zeigen, hatte Karlfried Olbert die vier Chöre
aufgeboten, die er momentan leitet und deren Eigenheiten er eingangs erläuterte.
Der Evangelische Kirchenchor Helmstadt - mit über 60 Aktiven einer der stärksten Kirchenchöre
in Baden - machte den Anfang und begann mit einer Bach-Komposition. Bereits hier zeigte
sich die große Ausstrahlungskraft dieses Chors, der in allen Stimmlagen
hervorragend besetzt ist. "Der Herr ist mein Licht" und "Lobe den
Herren" im Distler-Satz meisterte der Chor ausgezeichnet, und beim Lied "Friede
soll mit: Euch sein" im Satz von K. Olbert brachte dann erstmals Ingrid Landhäußer
ihre Fähigkeiten als Solistin ein. Beim Schlusslied "Lobt den Herrn der Welt"
schlug Rudolf Groß die Pauken und Walter Pöschl begleitete am Klavier - ein
Ohrenschmaus.
Die Sopranistin Ingrid Landhäußer (Helmstadt) und der Pianist Walter Pöschl (Billigheim)
sind die beiden Musiker, die in vielen Olbert-Konzerten mitwirken. Walter Pöschl
überzeugte nicht nur durch seine technischen Fähigkeiten am Klavier, er ist vor allem
auch ein einfühlsamer, flexibler Chorbegleitet, der es blendend versteht, die
musikalischen Einfälle des Chorleiters aufs Piano zu übertragen.
Ingrid Landhäußer ist ein Garant für musikalische Höhepunkte in einem Konzert. Mit
ihrer natürlichen Stimme und ihrer starken persönlichen Ausstrahlung gelingt es ihr
immer wieder, das Publikum in ihren Bann zu ziehen.
Drei Lieder aus dem Musical "Joseph" von A. L. Webber brachten die beiden zum
Vortrag. Dabei ließen sie sich auch von den sehr schwierigen akustischen Verhältnissen
in der Festhalle Aglasterhausen nicht beeindrucken und begeisterten die andächtig
lauschenden Zuhörer, die mit lang anhaltendem Beifall dankten.
Jetzt war der Chor "Evergreens" des Gesangvereins
"Sängerkranz/Frohsinn" Obrigheim an der Reihe. Die "Evergreens",
das ist der alte Chor des Gesangvereins, der sich, in seiner Literatur Volksliedern,
Operettenliedern und anderen eingängigen Melodien verschrieben hat. So begann man mit
dem sehr einfühlsamen Lied" Die Rose" im Satz von W. Tropf. Mit dem
griechischen Volkslied "Wir gingen Hand in Hand" setzten die Evergreens
ihr Programm fort. Danach folgte das dem Schlager" Plaisir d'amour"
nachempfundene "Hymnus auf das Lied". Auch die alten Hits " Warte nur
ein Weilchen" von Walter Kollo und "Frühling in Sorrent" von Gerhard
Winkler wurden überzeugend vorgetragen. Man spürt, dass auch in diesem Chor der Funken
vom Dirigenten zu den Sängerinnen und Sängern überspringt und dass Karlfried Olbert es
hervorragend versteht, seinen Chören die passende Literatur vorzulegen, eine Fähigkeit,
die ihn als Chorleiter besonders auszeichnet.
Vor der Pause sangen der evangelische Kirchenchor und die "Evergreens"
gemeinsam
und überzeugten als großer Klangkörper mit über 100 Sängerinnen und Sängern.
Der gemischte Chor des "Liederkranz" Breitenbronn ist laut Aussage des
Chorleiters sehr ehrgeizig und strapazierfähig dass der Chor zur Zeit auf einem hervorragenden
musikalischen Stand ist, wurde bei diesem Konzert sehr eindrucksvoll bewiesen. Zu Beginn
brachte man drei Kompositionen zu Gehör, mit denen der Chor in den letzten Jahren seine großen
Erfolge feierte. "Drei Gäns` im Haberstroh", "Contrappunto bestiale alla mente"
und "Auf de schwäbische Eisebahne" wurden überwältigend dargeboten. Dann
erklangen drei Lieder aus dem Musical "Phantorn der Oper" von A.
L.Webber. Der
Chor sang "Denk an mich" und "Könntest du doch wieder bei mir sein"
mit sehr eindrucksvoller Hingabe, und als Ingrid Landhäußer "Musik der Nacht"
interpretierte, herrschte im Konzertsaal atemberaubende Stille. Man kann nur wünschen,
dass der Gemischte Chor Breitenbronn auf dieser Erfolgsspur mit seinem Chorleiter
weiterarbeitet.
Dann kam "Sing a Song", der zweite Chor des GV "Sängerkranz/Frohsinn"
Obrigheim, der erst anderthalb Jahre alt ist und trotzdem schon nicht nur im Sängerkreis
Mosbach Furore machte. Der Chor begann mit dem Gospel "Heaven is a wonderful place"
und zeigte sofort sein Engagement, das diese Musik auch in Bewegung umsetzte. "Von
Bach bis Beatles" lautete das Konzertprogramm. Folgerichtig sang dieser junge Chor
nun ein Lied der Beatles ("Eight days a week"). Dass der alte Beach-Boys-Hit
"Barbar'Ann" immer noch lebendig ist, zeigte die Darbietung durch "Sing a
Song". Begeisternd und mitreißend, wie der Chor diese Lieder darbot, wobei er von
Walter Pöschl meisterhaft am Piano begleitet wurde.
Das Outfit des Chores war auf den folgenden Programmpunkt abgestimmt: Bunte Kleider,
Blumen im Haar, Bänder und viel Farbe machten den Chor mit seinen Melodien aus
"Hair" auch zu einem optischen Genuss. "Sing a Song" brachte vier
Lieder aus dem Musical - weitere Glanzlichter dieses Auftritts, wobei Holger Noe die
Solostellen sehr souverän interpretierte. Riesiger Beifall war nicht nur Lohn für den
ausgezeichneten Auftritt, sondern auch Anerkennung für die Gründung und
Existenz eines solchen Chores.
Dass "Sing a Song" auch in der Lage ist, mit einem konventionellen Gesangverein
zusammen zu singen, bewies der Chorleiter mit den letzten beiden dargebotenen Liedern.
"Pick a bale of cotton", ein alter amerikanischer Worksong wurde sehr neckisch
und lustig von " Sing a Song " und "Liederkranz" Breitenbronn
gemeinsam interpretiert, und als Zugabe erklang das alte deutsche Volkslied
"Auf einem Baum ein Kuckuck saß".
Ein Konzert war zu Ende, das im Chorgesang ein Zeichen gesetzt hat. Chorleiter Karlfried
Olbert bewies, dass es möglich ist, in jeder Musikrichtung guten, Chorgesang darzubieten.
Er bewies aber auch nachdrücklich, dass er es versteht, jedem Chor sein eigenes Image zu
geben und zu belassen. Die Zuhörer waren sehr beeindruckt, und lang anhaltender Beifall
war der Lohn für ein außergewöhnliches, ein fantastisches Konzert.
RNZ 28. Juni 2000 Seite 6
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