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SING A Song - Das Zweite !!

am Sonntag, den 18.Februar 2001 um 18.00 Uhr in der Neckarhalle Obrigheim

Und das stand in der Presse über unser Konzert

Sing a Song - Das Zweite!!

1500 Menschen waren in die Neckarhalle in Obrigheim zum 2. Konzert der Chorgemeinschaft Sing a Song unter ihrem Dirigenten Karlfried Olbert gekommen und erlebten einen musikalischen Hochgenuss der Spitzenklasse.

Das bunte Bild der 120 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne ließ zu keinem Zeitpunkt auch nur andeutungsweise ahnen, welche Mühen die vorbereitenden Proben bereitet haben mussten. Sangesfreude und die Begeisterung für die Musik strahlte aus ihren Gesichtern schon beim ersten Lied, dem aus der 9. Sinfonie von L.v. Beethoven entnommenen Thema Freude, schöner Götterfunken / Song of Joy, das von Karlfried Olbert zu einem vierstimmigen Chor gesetzt wurde. Keine Nervosität war zu spüren, weder beim Chor, noch bei der Sopranistin Ingrid Landhäußer, noch bei Freddy Haberstroh, der mit seinen eingestreuten Rap-Passagen das Publikum über die Entstehungsgeschichte des Chores informierte.

Nach seiner Begrüßung wies der Abteilungsleiter des Chores Freddy Haberstroh darauf hin, dass nicht nur das äußere Erscheinungsbild der Sängerinnen und Sänger, sondern auch das gesamte Programm des Konzertes ein farbiger, ein bunter Reigen aus Pop, Rock, Folk und Gospel sei, der mit drei Liedern der immer noch junggebliebenen Beatles seine Fortsetzung fand.

Viel Bewegung, eine mitreißend rhythmische Bandbegleitung und ein sicher auch schwere Partien von Eight days a week meisternder Chor forderten das Publikum zu ersten Beifallstürmen heraus. Welcher Gegensatz dazu der ruhig und gefühlvoll vorgetragene 4-stimmige Chorsatz Yesterday, bei dem die sichere, ja souveräne, doch unaufdringliche fordernde Chorleitung durch Karlfried Olbert konzentriert von den Sängerinnen und Sängern in zurücknehmenden Pianopassagen der Frauenstimmen zugunsten der dominanten Männerstimmen verwirklicht wurde. Spätestens mit dem schwungvoll vorgetragenen Obladi - Oblada mit seiner excellenten Bassbegleitung durch Horst Beck sprang der Funken endgültig auf das begeistert mitgehende Publikum über.

Im Sinne einer echten Multimedia Show wurden die Beiträge durch eine PowerPoint Präsentation ( Martin Stumpf) ergänzt, die während der Darbietung der Beatlesongs diese selbst auf der Leinwand sichtbar werden ließ.

Mit How do I Live präsentierte sich Barbara Menger, eine 19-jährige Sängerin aus den Reihen des Chores, dem Publikum. Sie erhielt für dieses Lied aus den aktuellen Charts, das sie mit ihrer für dieses Genre bestens geeigneten lyrischen Sopranstimme ganz im Sinne des Originals gesungen hatte, lang anhaltenden Beifall.

Mit Only you von V. Clarke, das der Chor in einem 4-stimmigen Satz darbot, zeigte der Chor seine kontinuierliche Weiterentwicklung mit der sicheren Bewältigung auch rhythmisch-schwieriger Stellen besonders bei den Frauenstimmen. Dem eher ruhigen Liedanfang, dem die Band eine Streicherbegleitung unterlegte, folgte ein Rhythmus, der die vielen jungen und jung gebliebenen Sängerinnen und Sänger zu einer wahren Glanzleistung mitriss.

Das durch ABBA bekanntgewordene Thank you for the music hatte der Pianist der Band, Walter Pöschl, zu einem 4-stimmigen Chorsatz umgearbeitet. Der Altstimme zu Beginn des Songs folgte der Sopran, das Ganze mündete in einen mächtig tönenden Vollchor, wobei Manuela Loser-Weilguni den Solopart des "girl with golden hair " beisteuerte.

Mit You´ve got a friend von James Taylor traten Barbara Menger (Sopran) und Karin Vehlow (Alt) vor das Publikum. Es gelang den beiden Solistinnen des Chores Sing a Song, auch die melodisch-schwierigen Stellen dieses Duetts mit Hilfe einer unaufdringlichen, jedoch gut führenden und Sicherheit gebenden Bandbegleitung darzubieten.

Von den Mühen beim Einstudieren und den Ausspracheschwierigkeiten bei der Aufführung des Liedes Lipa ( die Linde ) berichtete Dieter Roeder in launigen Worten und erzählte von einem Freundschaftsbesuch in der slowenischen Partnerstadt Krsko, wo man das Lied in slowenischer Sprache gesungen habe und ob der genannten Ausspracheprobleme ungeahnte Heiterkeitserfolge erlebte. Auch für dieses a-cappella-Lied in bester Chorgesangtradition, bei dem der slowenische Liedcharakter mit einer ausgefeilten Dynamik vom gehauchten Piano über ein kräftiges Crescendo bis zum plötzlichen Forteschluss gut getroffen wurde, erhielt der Chor reichlich Beifall.

Im Worksong Pick a bale of cotton erzählen sich die Baumwollpflücker in den Südstaaten der USA gegenseitig von ihrer schwierigen und harten Tätigkeit. Geschickt hatte der Chor - unterstützt von den Rhythmus begleitenden und darstellenden Bewegungen - diese Erzählsituation durch die Aufteilung an Frauen- und Männerstimmen nachahmend verwirklicht.

Mit It´s a perfect day gelang es dem Chor und seinem Leiter, ein treffendes Beispiel für die Gattung Classic Rap aufzuführen. Das ganz in Bachmanier gehaltene Cembalo-Vorspiel, jedoch schon durch den ungewohnten 4/4 Takt verfremdet, wurde vom Chor in einem 4-stimmigen Satz aufgenommen. Der von Thomas Huber vorgetragene, zwischen die einzelnen Liedstrophen des Chores eingestreute Rap, ergab eine gelungene Präsentation dieses Songtyps und wurde vom Publikum mit lang anhaltendem Beifall belohnt.

In The living years übernahm Holger Noe den Bariton-Solopart und meisterte die Aufgabe spielend, während der Chor den Refrain sang und dabei den eindringlichen Charakter des Songs mit seiner Aufforderung, Frieden zu stiften, wunderbar erfasste. Die Spielfreude der Bandmitglieder tat ein Übriges, sodass es dem geschickten Chorleiter mühelos gelang, auch das Publikum beim Singen des Refrains miteinzubeziehen. Unterstützt durch die Multimediaanzeige des Textes klang es aus vielen tausend Kehlen in der bis auf den letzen Platz besetzten Neckarhalle: "It´s too late when you die..."

Die Reihe der Folklore-Beiträge wurde nach der Pause fortgesetzt mit dem von Karlfried Olbert gesetzten Sah ein Knab ein Röslein steh´n . Die gute gesangliche Darbietung wurde durch wirksame Showelemente zu einem unwiderlegbaren Beweis, dass auch alte Volkslieder in der heutigen Zeit von jungen Sängerinnen und Sängern gerne gesungen werden, besonders wenn die anwesenden Damen von Chor und Publikum mit einer Rose beschenkt werden. Das gleiche gilt für Horch, was kommt von draußen rein, einem vierstrophigen Lebenslauf, den der Chor a-cappella mit überraschenden Einlagen zu Gehör brachte. Besonders die in Moll gehaltene letzte Strophe und der Übergang zu einem lustigen, in Dur gesungenen Coda als Abschluss begeisterte die Zuhörer.

Mit 2 Liedern aus dem Musical Joseph ( Andrew Lloyd Webber) trat Ingrid Landhäußer vor das Publikum. Mancher träumt, dass er Wunder vollbringt und Wie vom Traum verführt waren äußerst gute Liedbeispiele, bei denen sie sich mit ihrer klaren und natürlichen Sopranstimme, mit der sie auch hohe Töne problemlos meisterte, in die Herzen der Zuhörer sang, die begeistert applaudierten.

Dem Musical "Tanz der Vampire" (Jim Steinman) entnommen war das einfühlsam von Verena Knörzer und Holger Noe vorgetragene Liebesduett Nie gesehen, das die beiden jungen Künstler mit ihren musical-geeigneten Stimmen vortrugen.

Zu Beginn des Gospelblocks stellte Karlfried Olbert die Mitglieder der Band vor: E- Bass Horst Beck aus Diedesheim, Schlagzeug Axel Strein aus Michelbach, Akustikgitarre Wolfram Rinderle aus Obrigheim und E-Piano Walter Pöschl aus Billigheim. Die Sicherheit, die Einfühlsamkeit, das zurückhaltende Begleiten aber auch die rhytmisch fordernde Unterstützung, kurz gesagt die Professionalität der Musiker der den Chor tragenden Band war in allen Passagen ein Garant für das außergewöhnlich gelungene Musikerlebnis während dieses 2. Konzertes von Sing a Song. Unter dem aufbrausenden Beifall des Publikums dankte Olbert den Musikern.

Bei der Kanon-artigen Aufführung von Heaven is a wonderful place erschienen die Sängerinnen und Sänger stimmenweise auf der Bühne und nahmen den Gesang nacheinander auf. Prächtig auch ihr Äußeres in einheitlichem Schwarz, das nur durch einen einfarbigen Schal aufgelockert wurde.

Einmal mehr zeigte der Chor in Swing low, dass er dem sicher leitenden Dirigenten bereitwillig folgte und so die langsamen und getragenen, aber schönen Harmonien des 4-stimmigen Satzes voll zur Geltung brachte.

Das a-cappella gesungene Somebody´s knocking demonstrierte gut den bei Gospels häufig zu findenden dialogischen Aufbau, bei dem Einwürfe einzelner Singstimmen vom Vollchor aufgenommen werden.

Die Souveränität Olberts, seine Fähigkeit seine Sänger auch in schwierigen Situationen sicher zu führen, zeigte er bei dem zum Schlager, zum Evergreen gewordenen ehemaligen Gospel Oh happy day, als er Band, Chor und den Solisten Holger Noe zu immer wieder überraschenden, dynamisch ausgefeilten Variationen des allseits bekannten Liedes führte.

Der bereits erwähnte responsorische Charakter vieler Gospels zeigte sich auch bei dem schönen Zwiegesang zwischen Chor und der Sopransolistin Ingrid Landhäußer in It´s me, oh Lord.

Das aus Sister Act bekannte I will follow him wurde in seinem Anfangsteil getragen, fast spannend dargeboten, bevor der Chor mit dem Einsatz der Solistin Verena Knörzer den Umbruch in die bekannte sehr rhythmische, eher kirchenchor-untypische Darbietung mühelos schaffte. Riesige Beifallsstürme lohnten und dankten den Akteuren.

Krönender Abschluss des hervorragenden Musikgenusses war eine Verknüpfung zweier Gospels. Nach einer eindringlich, fast feierlich langsam gesungenen Strophe von Oh freedom der plötzliche Umschwung zum rhythmisch wie melodisch mitreißenden Amen. Nach Anweisung des Sängers wurde es ausgehend von Es-Dur halbtonweise höher bis F-Dur gesungen, wurde das Publikum miteinbezogen und zum Mitsingen und schließlich zum Mitklatschen aufgefordert. Nicht enden wollender, die Grundmauern der Halle schon fast gefährdender Beifall dankte den Aufführenden für den wunderschönen musikalischen Abend und die perfekte Show und erzwang als Zugabe die beiden Lieder Barbar´Ann und Let the sunshine in. Sichtlich erleichtert dankte Abteilungsleiter Freddy Haberstroh allen an der Vorbereitung und Durchführung Beteiligten, den Tontechnikern, den Musikern der Band und den Solisten und vor allem dem Initiator und Leiter des Konzertes Karlfried Olbert

Claus-Peter Jordan

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